Foto: Florian Wehde, Insplash
In Hanoi ist immer etwas los - neben dem Trubel gibt es aber viele Möglichkeiten für Ruhepausen...
Vietnam-Reisende beginnen ihre Tour oft in der Hauptstadt Hanoi. Manchmal auch nur als Zwischenstopp, um zu Stranddestinationen wie Danang oder Nah Trang, zu kulturellen Highlights wie Hoi An oder der Metropole Saigon zu reisen. Dabei lohnt es sich, die acht Millionen-Stadt und ihre Umgebung etwas genauer anzusehen. Hanois Geschichte geht bis ins 11. Jahrhundert zurück, so gehört die Stadt zu den ältesten, noch existierenden Hauptstädten im gesamten südostasiatischen Gebiet. Von einer größeren Siedlung in der Gegend bereits zur Bronzezeit zeugen viele archäologische Funde. Als Gründungsjahr der Hauptstadt Hanoi gilt jedoch das Jahr 1010, als König Lý Thái Tổ die Zitadelle Dai La als Residenzort auswählte. Die Stadt wurde mehrfach von verschiedenen Bevölkerungsgruppen besetzt und war auch nicht durchgängig Hauptstadt des Landes. 1976 wurde Hanoi Hauptstadt des wiedervereinigten Vietnams. Noch heute zeugen viele Museen und alte Relikte von der bewegten Geschichte der Stadt: Man findet schmale Gassen, historische Tempel und quirlige Straßenmärkte im alten Viertel Hanois. Französische Kolonialbauten und eine Vielzahl an Restaurants im französischen Viertel und immer auch moderne Bauten, Shoppingmalls oder das beliebte Street Food. Um sich in der Stadt zu bewegen ist Laufen natürlich die beste Methode. Weitere Strecken lassen sich auch gut mit dem Ruftaxi bestreiten: Die Apps „Grab“ oder „Be“ funktionieren ist ganz Asien. Hier gibt es die Option, ein Auto oder ein Motorrad zu rufen, das einen dann von A nach B durch den Verkehr schleust.
Lieblingsrestaurants
Vegetarische Köstlichkeiten gibt es im Restaurant Sadhu in Hanoi; Restaurant Sadhu Frühlingsrollen à la Hanoi gibt es in zahlreichen Restaurants der Stadt; Phuong Hoang Thuy, Pixabay
Mitten im alten Viertel liegt das bei Einheimischen beliebte „Quan an Ngon“ in der 18 Phan Bội Châu Street. Hier bekommt man vietnamesische Küche vom Feinsten (typische Gerichte von Nord bis Süd) in der schönen Atmosphäre einer französischen Villa aus der Kolonialzeit mit einem großen Garten und vielen Bäumen. „Sadhu“ ist ein vegetarisches Buffet Restaurant mit viel Auswahl an vietnamesischen Gerichten, oft neu – vegetarisch – interpretiert. Die Inhaber stehen für den buddhistischen Glaubenssatz, dass Essen glücklich macht, und das macht es im „Sadhu“ wirklich! Traditioneller geht es im einfachen Straßenlokale "Xoi Yen" in der Nguyen Huu Huan Street zu. Hier essen Einheimische gerne beliebte Gerichte mit Klebreis. Wer eines davon nachkochen möchte, findet weiter unten das Rezept!
Hotelempfehlungen
Zimmer mit Terrasse und Innenhof mit altem Brunnen im Hanoi Boutique Hotel; Hanoi Boutique Hotel
Zimmer im Lapis Hotel; Lapis Hotel; Blick auf die Dachterrasse mit Pool im Apricot Hotel; Apricot Hotel
Super zentral, mitten im alten Stadtviertel Hanois, nahe dem Hoan Kiem Lake and dem Thang Long Wasserpuppentheater liegt das 3*- Hanoi Boutique Hotel & Spa. Gäste wohnen in klimatisierten großzügig ausgestatteten Zimmern und können sich Massagen und Gesichtsbehandlungen im hoteleigenen Spa buchen. Die Rezeption ist 24 Stunden besetzt, es gibt einen Flughafentransfer und man kann sogar Geld wechseln. In einem Business Center können Gäste arbeiten, WLAN ist im ganzen Hotel verfügbar. Im Olive Restaurant warden internationale Gerichte serviert, in The Lounge & Café Terrace gibt es eine Auswahl an Snacks und Getränken.
The Lapis Hotel ist eine Oase der Ruhe mitten in Hanoi. Das 4*-Haus steht im Französischen Viertel und zeigt viele Elemente aus der Kolonialzeit. Alte Eukalypthusbäume zeugen von der langen Geschichte. Museen, Tempel und Shopping-Möglichkeiten sind in unmittelbarer Laufnähe. Zum Entspannen dient der Pool auf der Dachterrasse mit Blick auf den Hoan Kiem See – und dann ein herrlicher Cocktail von der Bar. Auch die Sauna und ein Fitness-Center steht den Gästen zur Verfügung. Im Restaurant werden hochwertige vietnamesische Küche und internationale Klassiker serviert.
Direkt am Hoan Kiem See liegt das luxuriöse 5*-Apricot Hotel. Auch hier besticht der große Pool auf der Dachterrasse, von dem man fantastische Blicke auf die Stadt und den See hat. Bartender bereiten eine große Auswahl an Drinks. Wer zuerst ein bisschen schwitzen möchte, absolviert dort oben sein Fitnessprogramm im Panorama Fitness Center. 123 großzügige und elegante Zimmer bieten alles, was man braucht, um sich wohl zu fühlen. Im 9. Stock können Gäste auf eine Bücherei zurückgreifen. Zwei Restaurants bieten vietnamesische und westliche Küche.
Keramik in Bat Trang
In Bat Trang werden seit Jahrhunderten vielfältige Töpferarbeiten gefertigt - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Auch in den Westen werden die Produkte exportiert; Foto: Hiep Hong, Pixabay
Seit etwa 500 Jahren ist das kleine Dorf Bat Trang, etwa 15 Kilometer östlich von Hanoi an Roten Fluss gelegen, für seine exquisiten Keramikarbeiten bekannt. Kannen, Vasen, Tassen, Schüsseln und vieles mehr aus Bat Trang zu besitzen oder zu verschenken, hat immer noch einen hohen Stellenwert im ganzen Land. Auch nach USA, Japan und Südkorea wie auch in die EU werden regelmäßig Produkte exportiert. Neben den Alltagsgegenständen gibt es auch Kunstwerke, die unter anderem im Keramik-Museum des Ortes auf 3000 Quadratmetern ausgestellt sind. Das Museum ist den traditionellen Töpferscheiben nachempfunden und daher auch architektonisch interessant.
Bat Trang besucht man am besten als Tagesausflug von Hanoi aus. Entweder man nimmt den Bus mit der Nummer 47, der nahe dem Dong Xuan Markt abfährt. Wer selbst zum Beispiel mit dem Motorrad fahren möchte, fährt über die Long Bien oder die Chuong Duong Brücke und ist dann in etwa 45 min in Bat Trang. Alternativ lässt man sich fahren, per App „Grab“ oder „Be“ ruft man sich ein „Bike oder Car“. Oder bittet die Mitarbeiter von ITS Vietnam die Tour zu organisieren.
Historisches in Duong Lam
In Duong Lam kann man sogar in einem der traditionellen Häuser zu mittag essen und bekommt dadurch einen ganz und gar einzigartigen Einblick in das Leben des Dorfes.
Etwa 45 Kilometer nordwestlich von Hanoi liegt das Duong Lam Ancient Village. Ein paar engagierte Einwohner haben sich vorgenommen, dieses historische Dorf zu erhalten und bieten mit der Organisation „Duong Lam Ecotourism“ die Möglichkeit, die Kultur und auch das älteste Dorf Vietnams an sich kennen zu lernen. So befinden sich hier die meisten historischen Häuser im ganz Land. Man kann bei einem Ausflug sogar in einem dieser mehr als 300 Jahre alten Häuser typisch speisen, zum Beispiel verschiedenen Reiskuchen. Die Häuser sind zumeist aus dem lokalen Laterit, Schlamm und Holz gebaut, kunstvoll verziert und haben sogar ein besonderes System für die Ventilation. Sehenswert sind auch einige Tempel in Duong Lam.
Interessant ist auch das traditionell auf Bambus-Stämmen über Holzkohle geröstete Schweinefleisch, das dadurch besonders knusprig wird. Duong Lam ist zudem bekannt für seinen besonders leckeren Tofu und die exzellente Soja Sauce, deren guten Geschmack die Bewohner auf das dafür benutzte klare Wasser aus einem historischen Laterit-Brunnen zurückführen. Besucher können sogar lernen, Tofu selbst zu machen. ITS Vietnam organisiert gerne einen Tagesausflug nach Duong Lam – hier kann man auch noch ein traditionelles Lunch dazu buchen.
Deftig, deftig: Klebreis mit geschmorter Schweinebauch
Geschmorter Schweinebauch mit Klebreis ist ein beliebtes Gericht in Hanoi; Foto: recipetineats.com
Im Norden Vietnams ist dieses Gericht an jeder Straßenecke zu bekommen: Man isst es aus einer Packung Bananenblätter mit Stäbchen. Aber auch in den Restaurants der Hauptstadt gibt es dieses Gericht (siehe Lieblingsrestaurants: Xoi Yen). Auf vietnamesische heißt der Klebreis übrigens Xoi (sprich: soi), der „normale“ Reis hat einen eigenen Namen: Com (sprich: gam). So geht’s:
1 kg Schweinebauch in kleine Stücke schneiden und in eine Schüssel zusammen mit 1 TL braunem Zucker, 1/3 TL Salz und Pfeffer sowie 3 EL Fischsauce geben und einige Zeit marinieren lassen und vor Verwendung in einer Pfanne gut anbraten
In der Zwischenzeit 1 Schalotte, 2 Knoblauchzehen, zwei kleine Chilischoten in dünne Scheiben schneiden
1 EL braunen Zucker in Speiseöl bei leichter Hitze anbraten
Nacheinander 1 TL Chilisauce und 1 EL Sojasauce dazu geben und verrühren
Dann Zwiebel, Knoblauch und Chilischoten und schließlich das angebratene Fleisch hinzugeben.
Alles bei etwas höherer Hitze gut durchbraten bis das Fleisch schön glasig wird und gut mit der Sauce umhüllt ist
Zum Anrichten ein paar frisch gehackte Frühlingszwiebeln oder klein gehackte Chilis darüber verteilen.
Dazu isst man Klebreis. Den bereiten fast alle Asiaten im eigenen Reiskocher zu. Alternativ kann man den Klebreis auch im Topf mit geschlossenem Deckel kochen. Achtung: Deckel erst öffnen, wenn der Reis fertig ist!
Vietnamesen essen zu dem Gericht gekochte Eier, Paté und Gurkensalat. Die Eier werden gegen Ende einfach mit in die Sauce gegeben, damit sie deren Farbe annehmen.
Das macht das ungemütliche Wetter draußen doch gleich ein bisschen weniger schlimm, oder?
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